Es ist wirklich unglaublich! Der Wissenschaft wird immer klarer, welch große Rolle unser Superorgan Darm für unsere gesamte Gesundheit und unser Wohlbefinden spielt. Nun fanden Forscher der Washington University in St. Louis mit einem eindrucksvollen Experiment heraus, dass unsere Darmflora einen beträchtlichen Einfluss auf unser Körpergewicht hat.

Unerwünschte Effizienz

Verschiedene Bakterienarten verwerten unsere Nahrungsreste unterschiedlich gut. So gibt es Bakterienstämme namens “Firmicutes”, die aus den Speisen besonders viel Energie gewinnen und damit schneller Fett ansetzen als andere Mikrobenarten. Die war in der Steinzeit von Vorteil, denn dadurch konnten aus dem gesammelten und erjagten Essen richtig viele Kalorien gezogen werden. Menschen mit vielen solcher Darmmikroben hatten bessere Überlebenschancen, während Menschen mit weniger “Firmicutes” tendenziell schneller der natürlichen Selektion zum Opfer fielen – wenn sie zum Beispiel nur wenig Nahrung fanden, die ihnen nicht über eine “Flaute” hinweg reichte. Was in der Steinzeit als Vorteil galt, wird uns jedoch heute zum Verhängnis. 

Das Verhängnis mit den Kalorien

Sehen wir uns zunächst um: In einem Industriestaat wie Deutschland müssen sich die wenigsten um ihr Essen sorgen. Die Supermarktregale sind brechend voll mit Lebensmitteln, wir haben alles im Überfluss und jederzeit zur Verfügung. 

Zusätzlich gibt es verarbeitete Lebensmittel, die eine Kaloriendichte aufweisen, die in der Natur so gar nicht vorkommt. Denke nur an all die süßen Versuchungen, die viele noch zusätzlich zu ihrem normalen Essen verzehren: Schokolade, Kekse, Chips oder Eis. Auch beim Kochen machen gut gemeinte Ergänzungen ein Gericht schnell zur Kalorienbombe – ein Schuss Sahne hier, ein Schuss Öl da und natürlich alles mit Käse überbacken. Dein Körper ist mitnichten auf eine solche Menge an “Energie” angewiesen. Vielmehr überfordern wir damit den Verdauungstrakt und halten ihn 24/7 auf Trab, alle aufgenommenen Proteine, Fette und Kohlenhydrate abzuspeichern. Denn biologisch gesehen befinden wir uns in vielerlei Hinsicht noch in der Steinzeit – unser Darm nimmt, was er bekommt und wägt nicht ab, ob die Kalorien unseren Beach Body gerade zunichte machen. Alles wird verwertet und für schlechtere Zeiten zurückgelegt – auch wenn diese voraussichtlich nicht kommen werden.

Du siehst schon – die meisten von uns nehmen bereits eine große Menge an Kalorien tagtäglich zu sich.

Das Gegenteil von gut ist gut gemeint

Ja, unsere Darmbakterien meinen es gut mit uns. Sie helfen dabei, aus der Nahrung, die wir zu uns nehmen, das bestmögliche zu ziehen und uns für Hungersnöte, Naturkatastrophen und andere Krisen zu wappnen. Manche davon tun dies noch effektiver als andere. Das ist zwar gut gemeint, in der heutigen Zeit jedoch für viele nur noch bedingt notwendig mit teilweise gesundheitsschädigenden Folgen. 

Die Ergebnisse der Studie der Washington University sprechen eine eindeutige Sprache – wer zu viele Mikroben hat, die dem Stamm “Firmicutes” angehören, nimmt leichter zu. Sie lassen uns tatsächlich dick werden.

Eine bewegte Darmflora

Die Bakterienarten, die in deiner Darmflora vorherrschen, verändern sich stetig, und zwar abhängig davon, was du ihnen zu essen gibst. Isst du beispielsweise einen Apfel, vermehren sich innerhalb weniger Stunden vor allen die Darmbakterien, die diese Ballaststoffe besonders gut verwerten können. 

Die Empfehlung lautet: Eine vollwertige und ballaststoffreiche Ernährung trägt maßgeblich dazu bei, dass deine Darmflora ausgeglichen und artenreich ist. Nur dann wird dein Mikrobiom dich beim Abnehmen unterstützen. Nimmst du viele hochverarbeitete Lebensmittel zu dir, kann sich das Gleichgewicht in deinem Darm zugunsten der dick machenden Bakterien verschieben. Antibiotika, Zucker oder Alkohol stören dieses Gleichgewicht und können zu einer Gewichtszunahme führen.

Mit fermentiertem Gemüse schlägst du gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe: Du nimmst vollwertiges Gemüse und Gewürze zu dir – ohne Zucker oder sonstige Zusatzstoffe. Durch die “wilde” Fermentation, das bedeutet der Fermentation ohne Starterkulturen, können sich auf ganz natürliche Weise über einen Zeitraum von mehreren Wochen eine Vielzahl von Bakterienstämmen entwickeln, die deinen Darm pflegen und deine Darmflora stärken. Du führst dadurch deinem Darm nicht nur Ballaststoffe und andere im Gemüse enthaltene Nährstoffe zu, sondern lieferst die nützlichen Milchsäurebakterien, auch Probiotika genannt, mit dazu.

Wir wünschen dir alles Gute und bleib gesund!

Deine Maria & Marco

von Sauer macht glücklich