Bewusstsein ist der Grund für unser Dasein. Wenn unsere Seelen auf dieser Erde durch den Geburtsprozess inkarnieren, geraten wir automatisch in den Prozess des Vergessens. Die Seele sucht sich bestimmte Eigenschaften, Fähigkeiten, ein Familiensystem, einen Geburtsort aus, mit denen sie am besten die Dinge lernen und erleben kann, die sie braucht, um ein bestimmtes Lebensziel zu erreichen bzw. einer Lebensaufgabe nachkommen kann, weshalb sie auf die Erde gekommen ist. Dabei trifft sie andere Seelen, mit denen sie unweigerlich die Aufgaben lösen kann, die sie sich für dieses Leben vorgenommen hat. Und das muss nicht immer schmerzfrei verlaufen.

Seelen, die in unserem Leben auftreten und zur menschlichen Projektionsfläche unserer eigenen Themen werden, leisten einen grandiosen Dienst. Natürlich gibt es auch „Helferseelen“, die dich als Mensch dabei unterstützen, sobald du den richtigen Seelenweg einschlägst, woran du dann merkst, dass es einfach „läuft“ oder „fließt“ – schicksalsmäßige Fügungen sozusagen. Doch von all dem weiß der Mensch, der da geboren wird die ersten Jahre/Jahrzehnte herzlich wenig, bis Dinge passieren, Krisen hervorgerufen werden, sei es durch Trennungen, Verlust von geliebten Menschen, Unfälle, Krankheiten, die solch einen Leidensdruck verursachen, dass der Bewusstseinsprozess in Gang gesetzt wird und der Mensch „erwacht“.

In den ersten sechs Jahren unseres Lebens hängt unsere Gesundheit und Wohlbefinden davon ab, wie viel Zuwendung, Aufmerksamkeit, Geborgenheit und Anerkennung man bekommt. Das Kind versteht kognitiv von all dem recht wenig und erlebt all das über sein Gefühl. In der Regel bekommt es von all dem zu wenig, so dass das Verhalten der Person in den Folgejahren hauptsächlich durch das Unterbewusste „unbewusst“ gelenkt wird. Wir erleben es so, dass wir von Emotionen und Gefühlen geleitet werden, die uns in die gleichen Situationen bringt, die wir schon als Kind erlebt haben, um diesen Schmerz zu fühlen. Denn er will gesehen, angenommen und gefühlt werden.

Das können wir auf körperlicher Ebene spüren, wenn wir Angst haben, wütend oder eifersüchtig sind, indem wir Herzrasen, Schweißausbrüche, Zittern, Schwindel, Durchfall, Verstopfung oder andere Beschwerden erkennen. Der Körper möchte uns immer ein Gefühl mitteilen, was uns bewusst werden darf, damit wir heilen, damit wir all die Ebenen des Unbewussten durchbrechen und immer mehr in unsere eigentliche Bestimmung kommen können. Die negativen Erfahrungen aus der Kindheit, die uns in jedem einzelnen Moment Schmerzen und damit kleine Traumata verursachten, führten dazu, dass wir Teile von uns abspalteten (dissoziierten), um in diesem System, wie wir es erlebt haben, weiter funktionieren zu können – eine Schutzfunktion sozusagen.

Wir bauen uns unbewusste Schranken/Barrieren/Blockaden auf, um in der „harten“ Welt zu überleben, weil der eigentlich weiche, sensible und verletzliche Teil nicht genug geschützt war. Nun werden wir erwachsen, sind nicht mehr abhängig von unseren Bezugspersonen, geraten allerdings meist unbewusst wieder in neue Abhängigkeiten, weil wir die vermeintliche Sicherheit derer brauchen, die uns eigentlich dasselbe antun, wie einst in der Kindheit. Wir fühlen uns fremdbestimmt, verletzt, erniedrigt, nicht ernst genommen, klein und ungeliebt. Der einzige Weg, um aus diesem Kreislauf herauszukommen, einen neuen Weg der Freude, Selbstbestimmung, Liebe und Freiheit zu gehen führt durch das Fühlen der Schmerzen – durch den Weg der Angst, der Schuld, der Scham. Nur so können sich all diese Gefühle lösen, so dass wir nicht mehr davon unbewusst geleitet sind, weil wir sie angesehen haben und damit bewusst gemacht haben.

Dieser Zustand von erweiterten Bewusstsein gibt Raum. Dort gibt es keine Bewertung, Verurteilung oder Gewalt mehr. Dort kommt man immer mehr in den inneren Frieden. Erreichen wir die nächste Ebene des Bewusstseins, also wenn mein Geist sozusagen aus dem eigenen Körper heraustreten kann und sich selbst und auch andere Personen und Situationen wahrnehmen kann, wird es plötzlich möglich seine Gedanken und Gefühle selbst zu regulieren, was ein unglaublicher Vorteil ist. Denn modernste Wissenschaften, wie die Epigenetik haben herausgefunden, dass wir mit 99% unserer Gedanken unsere Realität bestimmen können. Sobald man also anfängt, seinem Gefühl zu vertrauen, was immer ein Botschafter der Seele ist, zeigt er den Weg. Die Gedanken/Visionen können sich in die reale Welt manifestieren. Zuvor braucht es all die Eigenliebe, Zuwendung, Aufmerksamkeit und Geborgenheit, die ich mir selbst gebe, um das große Loch zu füllen, was da in der Kindheit entstand. Nur dann bekomme ich ein klares Gefühl für meine Bedürfnisse und Grenzen, so dass ich mir den nötigen Schutz geben kann und nicht mehr von der Energie anderer abhängig bin, denn die verbraucht sich so schnell, wie ein gutes Schnitzel. Dann brauche ich wieder neue und suche im Außen.

Doch der Schatz liegt im Inneren. Wir sind nicht dafür hier, um zu leiden, in Armut, Krankheit oder Feindschaft zu leben, wir sind hier, um zu heilen, zu versöhnen und uns darüber bewusst zu werden, wer wir wirklich sind. Denn da, wo wir herkommen, gibt es keine Trennung, sondern nur Vollkommenheit und zwar in Liebe. Der Schlüssel dahin ist Hingabe, an das, was ist. Denn jeder Widerstand ist Kampf und trennt dich von dir selbst.

Geschrieben von „Die Sensei“ 

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