Thymian-Honig bei Halsschmerzen, Knoblauch bei Ohrenschmerzen und Quarkwickeln bei Fieber – hat auch deine Oma dir ihre Hausmittelchen für jede Art von Unwohlsein verraten? Vielleicht hatte sie auch bei Verdauungsproblemen eine ganz spezielle Lösung parat – einen Saft, den einige Kinder nur unter großem Jammern und verzerrten Gesichtern zu sich nehmen: Sauerkrautsaft.

Sauerkrautsaft gehört nicht ohne Grund zu den wirksamsten Mitteln bei Magen-Darm-Beschwerden, wie übrigens die meisten anderen Fermentsäfte auch. Die Säfte werden aus fermentiertem Gemüse wie beispielsweise Rote Bete, Karotten oder eben Kohl gewonnen, nachdem diese den wichtigen Prozess der Milchsäuregärung durchlaufen haben.

Mit einem gesunden Darm stärkst du dein gesamtes Immunsystem

Durch die Fermentation wandeln die im Gemüse vorhandenen Milchsäurebakterien Kohlenhydrate wie zum Beispiel Zucker in Milchsäure um. So wird eine Umgebung geschaffen, in der ausschließlich gute Bakterien überleben können. Aus einfachen Lebensmitteln werden so wahre Gesundheitsbomben voller Probiotika, Vitaminen, Enzymen und Mineralien, die ganz besonders für unseren Darm eine große Rolle spielen.

Denn all diese wertvollen Nährstoffe und Probiotika gelangen unbeschadet in den Darm und rüsten dort die Darmflora ordentlich auf. Das sorgt nicht nur für einen gesunden Darm sondern auch für einen Boost deiner gesamten Gesundheit, denn wusstest du, dass 80% unseres Immunsystems in unserem Darm beheimatet ist!?

Warum Fermentsäfte besser sind als Medikamente

Viele Menschen greifen dabei gedankenlos auf Tabletten zurück und begeben sich damit in einen Teufelskreis, denn viele Medikamente kurbeln die Magensäureproduktion so stark an, dass wichtige Nährstoffe und Darmkulturen abgetötet werden, die essentiell wichtig für unsere Gesundheit sind. Fermentsäfte sorgen genau für das Gegenteil und lindern damit nicht nur Symptome, sondern wirken auch vorbeugend für weitere Krankheiten.

Gelangen Fermentsäfte nun in den Darm, senken sie den pH-Wert und erschaffen so ein leicht säuerliches Milieu, in dem sich krankmachende Organismen wie Pilze oder Fäulnisbakterien nur schwer ansiedeln und vermehren können. Auch Beschwerden wie Durchfall oder Verstopfung kannst du dadurch auf natürliche Weise lindern und regulieren.

Fermentsäfte stillen dein Verlangen nach Süßem und Kohlenhydraten

Dass Krankmacher wie Hefepilze aus dem Darm verschwinden hat zudem einen weiteren positiven und sehr gesundheitsfördernden Nebeneffekt: Unser Verlangen nach Zucker und Kohlenhydraten sinkt drastisch! Denn sobald unsere Darmflora im Gleichgewicht ist schreit sie nicht mehr ständig nach Fütterung mit Süßem und Fettigem. So können wir mit Fermentsäften auch ganz natürlich Heißhungerattacken reduzieren und mit der Zeit sogar ganz in den Griff bekommen.

Zugegeben, Fermentsäfte schmecken anfangs vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig und nicht jeder eignet sich gleichermaßen für den puren Verzehr als Getränk. Aber als Würzsäfte sind sie eine ganz besonders wertvolle Ergänzung für deine vollwertige Ernährung und du kannst sie zum Beispiel wunderbar einsetzen, um Gerichte oder Saucen abzuschmecken und Salatdressings herzustellen und dich dadurch langsam an den Geschmack ran zu tasten.

So stellst du deinen Sauerkraftsaft selbst her

Wie aber Oma schon wusste kannst du Sauerkrautsaft als Immunbooster wunderbar pur trinken. Wenn du sicher sein möchtest, dass der Saft auch wirklich all die Vitamine und lebendigen aktiven Milchsäurebakterien enthält, die ihn so besonders machen, solltest du ihn nicht im herkömmlichen Supermarkt kaufen und am besten sogar selbst herstellen.

Um dir zu zeigen, wie leicht das ist und dir eine Schritt für Schritt Anleitung an die Hand zu geben, haben wir extra für dich das E-Book „Sauerkrautsaft selber machen – Die Erfolgsformel“ geschrieben, welches du dir über diesen Link kostenlos runterladen kannst. Fröhliches Fermentieren!

REZEPT

Rote Bete – Karotten – Fermentsaft

Das brauchst du:

Großes verschließbares Gefäß zum Fermentieren
Glasgewicht zum Beschweren

Scharfes Messer
Schneidebrett
Gemüsehobel
Gemüseraspel
Schüssel
Messbecher
Feines Sieb
Trichter

Zutaten:
5 Knollen frische Rote Bete 3 Karotten
4 gehäufte TL Meersalz Ca. 150ml Wasser

Zubereitung:
Rote Bete und Karotten schälen, grob raspeln und in eine Schüssel geben.

In der Schüssel gut mit dem Salz vermischen und 10 Minuten ziehen lassen. Nach den 10 Minuten gut durchkneten, so dass bereits etwas Flüssigkeit austritt.

Die Masse inkl. der gesamten Flüssigkeit in dein Fermentationsgefäß geben und auf den Boden drücken. Mit dem Glasgewicht beschweren.

Sollte das Gemüse nicht vollständig mit Flüssigkeit bedeckt sein, Wasser nachgießen, bis alles komplett bedeckt ist.

Verschluss des Gefäßes gut säubern und verschließen.

Eine Woche bei Zimmertemperatur oder wärmer stehen lassen und nicht öffnen. Danach kannst du das erste Mal probieren. Sobald es dir schmeckt, ist dein Ferment fertig und du kannst den Saft gewinnen.

Dazu gibst du Gemüse und Flüssigkeit in das Sieb und drückst es fest an, so dass der Saft austritt. Am besten fängst du ihn über ein Sieb in einem Gefäß (z.B. Messbecher) auf.

Sowohl das Gemüse als auch den Saft kannst du nun – am besten verschlossen – im Kühlschrank aufbewahren. Der Saft eignet sich sowohl zum puren Genuss als auch als Würzsaft zum Verfeinern von Saucen und Speisen.

Lass es dir gut schmecken.

Du willst gleich richtig loslegen mit dem Fermentieren, dann hole Dir jetzt unser neues Buch „Fermentieren leicht gemacht“ als eBook oder auch als Hardcover. 😉

Saure Grüße
Maria & Marco
von Sauer macht glücklich